Ich heiße Joana, bin 25 Jahre alt und Lehrerin in Ostfriesland. Im März 2016 legte Gott mir aufs Herz meine Zeit in Wuppertal zu beenden und eine Stelle an der Frei christlichen Schule in Ostfriesland anzunehmen. Ich konnte diesen Ruf nicht verstehen und wehrte mich dagegen. Ich wollte noch einen weiteren Studienabschluss in Wuppertal absolvieren, weiter die Jugendarbeit meiner Gemeinde leiten, und sowohl Freunde als auch Familie um mich haben. Viele Wochen haderte ich mit Gott und machte ihm einige Alternativvorschläge. Der Ruf dorthin zu gehen blieb, und das war das Einzige, an das ich mich klammern konnte. Ich verfasste eine E-Mail an meinen Chef:
Ich nehme die Stelle an der Fcso an, muss aber dazu sagen, dass es für mich ein Riesen Glaubensschritt ist und ich von selbst aus nicht gehen möchte.
Eine turbulente Zeit der Vorbereitung begann und gleichzeitig war ich Leiterin einer Jugendfreizeit meiner Heimatgemeinde. Die Arbeit schien sich zu häufen und weiterhin zog mich nichts in meine neue Heimat – im Gegenteil – der Gegenwind, ja beinahe Sturm wurde immer schlimmer.
Es wurde so schlimm, dass ich die Leitung der Schule noch einmal um Bedenkzeit bat. Plötzlich sprach Gott während eines Spaziergangs sehr deutlich zu mir:
Geh unbedingt in den Norden. Vertraust du mir?
Es war, als hätte er direkt vor mir gestanden, und doch wurde der schreckliche Gegenwind immer schlimmer. Keine Entschlossenheit, kein warmes Gefühl.
Vertraust du mir?
Ich sagte zu.
Kurz vor Beginn der Jugendfreizeit verstarb plötzlich die Mutter meines Freundes und die große Traurigkeit kehrte ein. Ich war umgeben und selbst erdrückt von unendlichen Schmerz und die Welt schien beinahe still zu stehen. Kein Tag ohne Tränen, Appetitlosigkeit, inneren Kämpfen.
Mein Freund war nicht mehr wiederzuerkennen und nichts mehr war wie vorher. Eine große Kälte breitete sich zwischen uns aus und jegliche Vertrautheit schien zerstört. Mir schien alles aus der Hand zu gleiten und plötzlich befand ich mich in einer Wohnung, in der ich nicht sein wollte, in einer Stadt, die mich nicht interessierte, an einer Schule für die ich mich nicht beworben hatte, erfüllt von Schmerz und Haltlosigkeit.
Menschen in Trauer sind oft nicht wiederzuerkennen und verletzen meistens schonungslos diejenigen, die ihnen am nächsten sind. Ich konnte kaum noch essen, verlor 10kg und lebte von morgens bis abends mit seelischen und körperlichen Schmerzen.
Ich erinnerte mich zurück an eine Predigt, die Jürgen einmal in meiner Gemeinde in Wuppertal über Hebräer 12 gehalten hatte. Der Marathon unseres Lebens mit dem Sieg am Ende, den wir erreichen, wenn wir unseren Blick auf Jesus richten.
Ich begann täglich in den Wald zu gehen und meinen Schmerz vor Gott auszusprechen und gleichzeitig meinen Freund zu segnen.
Jeden Sonntag hörte ich mir den Podcast der Equippers Church an, und lernte Gott noch einmal neu kennen. Ich dürfte durch die Predigten lernen, was es wirklich bedeutet Kind Gottes zu sein, das verheißene Land ganz einzunehmen, Bilder von Gott zu empfangen und vor allem nicht aufzugeben!
Das ständige Verweilen in seiner Gegenwart brachte mir nicht nur Ruhe und Ermutigung, ich durfte auch erfahren, Frieden und Ruhe zu haben trotz stürmischer Umstände. Während meine äußeren Umstände immer schlimmer wurden, wurde ich von innen heraus immer stärker und Gott segnete mich mit Glauben, Erkenntnis, göttlicher Offenbarung und Vision.
Jeden Morgen stehe ich auf und verbringe Zeit an den Füßen Jesu und darf ihn treffen. Ich habe Freisetzung erlebt, konnte die ganze Situation gelassen in seine Hände geben und hatte endlich wieder Kraft und einen Blick für den Plan, den Gott mit mir hat.
Ich erkannte, dass ich loslassen darf und Jesus endlich mit seinen Mitteln an der Situation arbeiten kann.
Keinesfalls gab ich die Person auf innerlich wurde ich frei und durfte 1.Petrus 5,7 (er)leben:
Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.
Meine Beziehung zu Jesus nahm Dimensionen an, die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht für möglich gehalten hatte. Plötzlich konnte ich den Worten der Bibel wirklich uneingeschränkt Glauben schenken und mein Leben darauf aufbauen:
Ich gebiete dir: Sei mutig und stark! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst. Josua 1,9
Seine Liebe ist jeden Morgen neu und seine Treue unfassbar groß. Klagelieder 3,23
Ich werde mich in Frieden niederlegen und schlafen, denn du allein, Herr, schenkst mir Geborgenheit. Psalm 4,9
Ich darf in Freiheit leben, weil ich Jesus an seinen Füßen wirklich kennengelernt habe.
Ich muss meine Umstände nicht kontrollieren und selbst in den Griff bekommen.
Umso mehr ich mich selbst zurücknehme aus meinen Sorgen, desto mehr gebe ich dem Geist Gottes Raum zu wirken. Sowohl innerhalb der Situation, als auch und vor allem in mir.
Es ist nicht entscheidend alle Umstände nachvollziehen und lenken zu können, sondern denjenigen mehr und mehr zu kennen, der mich wirklich ansieht, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf der Erde und dessen Wege mir immer zum besten dienen, während ich meinen Blick auf Jesus gerichtet halte.
Während ich täglich meine Sorgen und meinen Schmerz zu Jesus brachte und lernte meinen Blick aufnahm zu richten, begann er an und vor allem in mir zu arbeiten. Er öffnete mir die Augen für seine Pläne und so kam es zu meinem Hilfsprojekt, das ich im Laufe des letzten Jahres gründete. Seite Sommer 2017 besteht unser Hilfsprojekt buhay, welches im Januar 2018 startet. (www.buhay.online)
Meine Schmerzen, meine stürmischen Umstände und meine Ratlosigkeit brachten mich an Jesu Füßen, sodass er in mir das Wunder tun konnte. Nicht die Umstände klärten sich aus dem nichts und alles war unkompliziert und sorgenfrei, aber ich wurde mit einem Glauben gesegnet und einem Frieden erfüllt, den nur Gott selbst schenken kann. Ich darf nun mit der Gewissheit leben, dass wirklich alles möglich ist, dass es das Wichtigste ist, Jesus zu begegnen und dass er Herr meiner Umstände ist.
Als Jesus mich in den Norden rief, wusste er genau, dass es das Beste für mich ist. Es war nur die Frage, ob ich ihm vertraue. Nun bin ich gespannt, was mich auf den Philippinen erwarten wird. Noch nie war ich so sicher, auf dem richtigen Weg zu sein und alles zu haben was ich brauche. Diese Gewissheit hat Jesus mich an seinen Füßen gelehrt.
Wir sind nicht für scheinbar perfekte Umstände und ein Leben ohne Schmerz gemacht, sondern für ein Leben auf dem Wasser mit festen Blick auf Jesus und dem tiefen Frieden und der Gewissheit, dass es das Beste ist in seinem Plan zu wandeln und in den guten Werken, die er schon für uns bereitet hat.
(Epheser 2,10)
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